Vom 30.11. bis 1.12.2024 fand in Pollença der zweijährliche Kongress des AFONIB, der Vereinigung der Naturfotografen der Balearischen Inseln, statt.
Ein Kongress mit vielen, vielen Interessierten (alle Sitzplätze waren besetzt), angesehenen und hochdotierten Fotografen vom spanischen Festland und aus Deutschland als Referenten und auch mit lokalen Vereinsmitgliedern, die ihre Arbeit vorstellten. (Alle Fotos dieses Beitrags von Vereinsmitgliedern)
Sowohl am Abend und am Morgen vor Beginn des Kongresses gab es die Möglichkeit zu Foto-Ausflügen zum Sonnenuntergang am Talaia d‘ Albercutx und zum Sonnenaufgang am Strand von Pollença.
Der Kongress begann mit der Begrüßung durch den Präsidenten des AFONIB Joan Sans, sowie durch einen Repräsentanten des Consells und des Rathauses von Pollença. Den ersten Vortrag hielt Javier Camacho, ein bekannter Naturfotograf, dessen Spezialität die Berge sind – bis zu den höchsten dieser Erde. Seine Leidenschaft führte ihn bis in den Himalaya. Er berichtete von seinen extremen Exkursionen, untermalt von zahlreichen fantastischen Fotografien und Videos aus der Bergwelt, bei Sonnenauf- und -untergang, in der Nacht, bei Sturm und extremen Wetterlagen, in bezaubernden Lichtverhältnissen. Er stellte sein Buch „Mointain Dreams“ vor, in dem viele seiner Fotografien zu finden sind.
Unser Vereinsmitglied Sebastià Torrens referierte über das Thema „Wenn die Natur die Farbe verliert“. Hierbei ging es um Landschaftsfotografie in Schwarz-weiß. Je nach Motiv, Kontrast und Lichtverhältnissen eignet sich die Schwarz-Weiss-Fotografie mehr als die Farb-Fotografie und hat ihren besonderen Charme.
Als nächste Referentin trat Sandra Bartocha auf, eine deutsche Fotografin, die durch ihre sensiblen und kreativen Fotografien bekannt ist und mit unzähligen, internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Sie berichtete auf englisch (die Zuhörer konnten über Kopfhörer per Simultan-Übersetzung dem Vortrag folgen) über ihre persönliche Geschichte und ihr Buch „LYS“, über seine Entstehung in Ländern des hohen Nordens, die Schwierigkeiten und Highlights dabei, und die Gedanken und Philosophie dahinter. Ein beeindruckender Vortrag mit faszinierenden Fotografien und Videos, der alle Anwesenden begeisterte.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es für Interessierte einen Ausflug nach Cala San Vicenç, um die Stimmung des Sonnenuntergangs an dem bezaubernden Strand mit Felsen im Wasser zu fotografieren. Leider war der Himmel ziemlich bedeckt und die Farben trüb.
Auch am nächsten Morgen fand vor dem Beginn des zweiten Kongresstages ein Fotoausflug zum Talaia d’Albercutx statt, diesmal zum Sonnenaufgang.
Als erste Referentin trat Marina Cano auf, eine ebenfalls hochdotierte Natur- und Naturschutzfotografin, die verschiedene Bücher herausgab und deren Fotografien u.a. als Titel im National Geographic Magazin veröffentlicht wurden. Ihr fotografisches Augenmerk liegt auf Fauna in Afrika, Patagonien, Indien, und manchmal auch in Spanien, das sie uns mit fantastischen Fotografien und Videos von divergen Tierarten vorführte. Ihr besonderes Anliegen liegt im Artenschutz und der Aufklärung, was jeder einzelne tun kann.
Zwei weitere Mitglieder des AFONIB stellten ihre Arbeit vor: Pere Vicenç und Miquel Angel Dora präsentierten ihr in den letzten 20 Jahren detailliert erarbeitetes Buch „Temps i natura a Mallorca“ (Die Zeit und Natur auf Mallorca) mit unzähligen Daten über Flora, Fauna, Natur und astronomischen Vorgängen, Fotografien und Zeichnungen im Laufe der Monate des Jahres.
Nach einer kurzen Pause durfte ich ein kleines Herzensprojekt vortragen – eine audiovisuelle Fotoshow „L‘ Illa del meus somnis – Islandia – Una breu mirada a tres estacions“ (Die Insel meiner Träume – Island – ein kurzer Blick auf drei Jahreszeiten).
Wochenlang hatte ich daran gearbeitet, um die mir vorgegebene Zeit (6 Minuten…) einzuhalten, die geeigneten Fotografien auszusuchen und die Begleitmusik auszuwählen und dem Charakter der Fotografien anzupassen. Den Vospanntext sprach ich (in Absprache mit dem Präsidenten) auf mallorquinisch – AFONIB ist schließlich eine balearische Vereinigung. Vor dem Vortrag war ich natürlich aufgeregt, hatte mir zurechtgelegt, was ich zur Einführung sagen wollte, aber als Joan Sans mich dann vorstellte, war ein Teil meiner Ansprache bereits gesagt, und ich verkürzte und sprach improvisiert über meine Begeisterung und Liebe zu diesem Land, zu Island. Als dann die Fotoshow am großen Bildschirm lief, war ich – wie jedes Mal, wenn ich sie mir anschaue – ganz bewegt. Am Ende wies ich noch auf mein Island-Buch hin, das ich für mich selbst habe drucken lassen, es aber mitgebracht hatte, um es einfach nur zu zeigen. Ich denke, dem Applaus und den Glückwünschen hinterher zufolge, dass der Vortrag den Zuschauern gefallen hat und sie meine Leidenschaft für Island nachspüren konnten. So gerne würde ich wieder dorthin reisen, im Moment ist das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, aber ich hoffe, dass es irgendwann möglich sein wird!
Hier ist der Link zu meiner Fotoshow: https://youtu.be/heEvr71mrOc
Und hier ístmico der Link zu einem Blick in mein Island-Buch: https://youtu.be/EJTcMpYK1VQ
Nach Javier Carmacho, der diesmal „Paisatges somiats“ (Geträumte Landschaften) zeigte und über ihre Entstehung berichtete, referierte erneut Sandra Bartocha, diesmal über „Den Rhythmus der Natur“, über die Kreation von Magie durch die Fotografie alltäglicher Motive in der Natur. Die Grundlage ihrer zauberhaften Fotografien ist das Sehen, das Erkennen der Besonderheit des Einfachen. Sie verwendet je nach Situation verschiedene Techniken wie z.B. Mehrfachbelichtung, ICM (Intentional Camera Movement), Langzeitbelichtung etc. Die Anwesenden waren begeistert von ihrem Vortrag, ihren Fotografien und Slideshows, die das Thema mitreißend veranschaulichten. Für mich persönlich eine Quelle purer Inspiration und Anregung, auch einmal andere Wege zu gehen und andere Techniken auszuprobieren.
Mit abschließenden Worten des Präsidenten ging dieser fantastische Kongress zu Ende.
Viele Teilnehmer blieben noch zu einem abschließenden Mittagessen unter lieben Kollegen und Freunden, mit interessantem Gedankenaustausch und anregenden Gesprächen.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren des AFONIB für die ausgezeichnete Arbeit und einen fantastischen Kongress!!